Im Jahr 2018 waren diese 50 Schüler*innen noch kleine Fünftklässler. Nun verlassen sie die Realschule Odenthal als die größten und machen Platz für die nächste Generation. Der letzte Tag als Schüler wird allen in Erinnerung bleiben, auch weil es immer wieder regnete. Er startete mit einer Feier im Altenberger Dom, wo manche der Schüler schon getauft wurden.
Neben schönen Worten flossen auch Tränen der Rührung, aber auch des Trennungsschmerzes. Jeder Zehntklässler wird nun einen anderen Weg einschlagen. Eine Ausbildung treten rund ein Drittel an, nur wenige im Handwerk. Eine private oder öffentliche Handelsschule, eine Gesamtschule, das Gymnasium oder eine Fachoberschule wird die Absolventen nach den Sommerferien aufnehmen.
Nach einer kurzen Pause ging es in der Aula der Schule mit einem Sektempfang weiter. Mit klaren Worten lobte Schulleiterin Petra Hotopp die sehr guten Leistungen. Die Hälfte der Absolventen hat die Qualifikation für eine Oberstufe erzielt. Jeder 7. Schüler hat in der Endnote eine 1 vor dem Komma. „Das wäre ohne den großen Einsatz der Lehrer und ihrer Eltern nicht möglich gewesen,“ erinnerte Frau Hotopp.
Die Klassenlehrerin Natalie Weiß gab den anwesenden Schülern und Eltern eine Aufgabe mit auf den Weg. Sie sollen drei Dinge aufschreiben, die sie sich für ihren Lebensweg wünschen. „Du bist sehr wertvoll!“, ermutigte die Kunstlehrerin vor allem diejenigen Schüler, die nicht so zufrieden mit den erreichten Noten sind. Zehntklässler Henri Steinhoff begeisterte mit einem Solo „Gonna fly now“ auf der E-Gitarre.
Nach einer guten Stunde berührender Worte fing die Zeugnisvergabe an. Der prasselnde Regen störte die Feier nicht im Geringsten. Die Stellvertretende Schulleiterin Katja Werner rief die Schüler einzeln auf die Bühne. Die Stimmung war großartig und wurde von ausgewählten Hymnen musikalisch begleitet. Schließlich hielten alle glücklich ihr Zeugnis und eine Rose in der Hand.
Eltern und Freunde umarmten ihre Töchter, manche Jungs rechneten erstmal am Handy ihre Durchschnittsnote aus. Stolz, aber auch etwas wehmütig zeigte sich die Lehrerschaft - sie wird diesen Jahrgang 10 vermissen. Der zwar verregnete, aber sehr emotionale Nachmittag klang am reich gedeckten Buffet aus. Ein Siebtklässler regelte die Bühnentechnik an diesem Tag ganz alleine und bestand seine Feuertaufe. Der Nachwuchs und der Fortbestand der noch jungen Bühnentechnik-AG ist damit gesichert.