Digitales Lernen oder Präsenz – was war besser?

sus auf dem pausenhofEs ist die zweite Stunde, Englisch steht auf dem Stundenplan. Die Schüler tragen Dialoge vor. Das Besondere: Keiner muss von Zuhause aus zuschauen. Keine Internetleitung verzögert Fragen und Antworten, das Feedback erfolgt direkt. Alle 27 Schüler sind dabei – offline und ganz real. Seit einer Woche ist an der Realschule Odenthal so etwas wie Normalität eingekehrt. Schüler, Eltern und Lehrer haben in den letzten 10 Monaten viel erlebt und noch mehr ermöglicht. Wir haben die Ereignisse und Unterrichtsweisen in diesem Schuljahr Revue passieren lassen. Hier ein paar Meinungen der Fünftklässler in chronologischer Reihenfolge von August 2020 bis Juni 2021.

Carla S.:

„Als das vor einem Jahr mit Corona anfing, hörten wir nur im Fernsehen, dass eine komische Krankheit aus China existiert. Schließlich war es auch in Deutschland, aber der Unterricht lief trotzdem weiter. Dies war für viele beängstigend. Weil ich nachmittags meine Freunde nicht sehen durfte, war mir oft langweilig. Deshalb wurde ich traurig und meist auch sehr zickig.“

Ekin D.:

„Ich finde Maskentragen nicht schön, weil man durch die Masken schlecht Luft bekommt. Obwohl ich weiß dass die Masken uns vor Corona schützen. Die Aufhebung des Präsenzunterrichts war für mich komisch. Ich musste nicht zur Schule gehen. Meine neuen Klassenkameraden konnte ich nicht länger kennenlernen, aber durch den Videounterricht war ich nicht einsam.“

 

Lena K.:

Der Distanzunterricht war anstrengend. Die Verbindung war oft schlecht. Wir haben trotzdem viel gelernt. Manchmal waren wir bei Teams in virtuellen Gruppenräumen eingeteilt, das war super. In Deutsch durften wir selber Märchen erfinden, aufschreiben und vortragen, das hat sehr sehr viel Spaß gemacht. Am coolsten war Physik – da haben wir experimentiert.“

Henry K.:

„Corona hat alles verändert…  Ich habe in der Zeit des Homeschooling viel mehr gelernt als sonst. Zuhause ist es einfach ruhiger und ich bin weniger abgelenkt. Ich konnte gut mit meiner Mutter lernen“.

Lenita G.:

„Meine Gefühle waren gemischt. Im Distanzunterricht trug ich immer nur eine Jogginghose. Für mich war es eine gute Übung, da ich schüchtern bin. Es hat sich viel verbessert.“

Janne G.:

„Zur Osterzeit kehrten wir plötzlich in die Schule zurück. Ich fühlte mich komisch im Klassenraum. Manches hatte sich verändert. Die Mensa und die Cafeteria waren geschlossen. Ich konnte meine Freunde nicht sehen, die in der anderen Gruppe waren. Das fand ich doof.“

Maya F.:

„Jetzt haben wir Wechselunterricht und ich freue mich, dass wir keine Langtage haben. Deshalb bleibt mehr Zeit übrig, um für Tests zu üben. Und an den Tagen an denen man nicht in die Schule geht, kann man auch ein bisschen länger schlafen!“

Lena K.:

„Das Schuljahr war sehr kompliziert und verwirrend. Am besten fand ich den Wechselunterricht. Inzwischen sind wir alle wieder in der Klasse. Das ist auch schön, wenn nur das frühe Aufstehen nicht wäre!“

Carla S.

„Bald ist das Schuljahr rum – unser erstes an der weiterführenden Schule. Heute hat die Cafeteria wieder geöffnet, ich musste mir sofort ein Käse-Schinken-Sandwich kaufen. Wie sehr hatte ich das vermisst! Seit einer Woche sind wir zurück. Ich freute mich so, als ich den Klassenraum betrat und alle waren wieder da. Wir dürfen jetzt neben einander sitzen – ein tolles Gefühl. Viel besser als Homeschooling!“

 

Dieses besondere Schuljahr wird allen in Erinnerung bleiben. Es ist schön, dass wir es so normal wie möglich beenden können. Vieles ist jetzt wieder einfacher geworden. Die meisten Corona- Regelungen werden gelockert und die Hoffnung ist groß, dass es auch nach den Sommerferien ganz analog weitergehen wird. Über unsere neu gewonnenen digitalen Kompetenzen freuen wir uns trotzdem.